„Finde Dein Warum!“ „Finde, was Dich wirklich glücklich macht!“ „Wer gefunden hat, was er liebt, der muss nie wieder einen Tag arbeiten in seinem Leben.“
Ich bin sicher, Du kennst diese Art von Sinnsprüchen. Und grundsätzlich kann ich jedem von ihnen etwas abgewinnen. Gleichzeitig implizieren sie jedoch auch, dass es „da draußen“ etwas zu finden gibt, was wir nur lange und intensiv genug suchen müssen, um dann im Anschluss „glücklich bis ans Ende der Zeit“ leben zu können.
Wer hier argwöhnt, dass das ja wie ein Märchen klingt, dem will ich gar nicht widersprechen. Aber wie ist es denn nun mit dieser „Berufung“? Suchen nicht so viele Menschen genau danach? Nach d e m ultimativen Etwas? Dem Traumjob?
Aus meiner langjährigen Erfahrung mit zig hunderten von Kunden habe ich die Erkenntnis gewonnen – das „u l t i m a t i v e E i n e“ gibt es so nicht. Nur sehr ungern zerstöre ich die Illusion, wobei – Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Der Punkt ist, viele orientieren sich bei ihrer Berufung an den „100% perfekt“. Und ignorieren geflissentlich, dass im Märchen mit der Traumhochzeit von Bauernsohn und Königstochter und einem Happy End die Geschichte endet. Warum wohl? Wie es weitergeht, weiß also kein Mensch.
Kurt Tucholsky hat sich diesem Phänomen in seinem Gedicht „Danach“ gewidmet.
„Es wird nach einem happy end im Film jewöhnlich abjeblendt. Man sieht bloß noch in ihre Lippen den Helden seinen Schnurrbart stippen – da hat sie nu den Schentelmen. Na, un denn –?“
Naheliegend ist doch also, dass auch beim Thema Berufung nach dem „Gefunden!!“ eine gewisse Form von Alltagsroutine entstehen könnte. Und im besten Fall greift dann das 80/20-Prinzip. 80% in meinem Job bzw. in meinem Unternehmen (für Selbständige) sind eigentlich okay. 20% haben – sagen wir es freundlich – Entwicklungspotential. Doch worauf richten die meisten ihre Aufmerksamkeit? (Kleiner Tipp – es sind nicht die 80%).
Die jährlich erscheinende Gallup-Studie präsentiert mit stoischer Regelmäßigkeit den Nr. 1-Grund für berufliche Unzufriedenheit – die im Arbeitsalltag erlebte Führung. Ernsthaft? Die Missbilligung der Führungsqualitäten meines bzw. meiner Vorgesetzten führen (in der Hauptsache) dazu, dass über ¾ der deutschen Arbeitnehmer keine bzw. eine nur unzureichende emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber haben. Wow!
Und wie ist dann wohl die Situation in anderen Lebensbereichen – Partnerschaft, Familie, Freunde etc.? Unzufrieden auf der Arbeit, dafür ausgeglichen und gut drauf zu Hause? „Work-Life-Balance“ lässt grüßen! Doch dazu mehr in einem anderen Artikel.
Berufung finden ist mehr als nur das Ende einer langen Suche nach dem Heiligen Gral. Kurz gesagt, Berufung leben ist die Folge eines Erkenntnisprozesses und anschließender permanenter Vervollkommnung und Anpassung. Laut Duden ist Berufung die „besondere Befähigung, die jemand als Auftrag in sich fühlt“.
Nun macht die „besondere Befähigung“ noch keinen allzeit glücklichen Alltag aus. Vielmehr geht es darum, diese Befähigung in einem Dir entsprechenden Rahmen sinnvoll einzusetzen und zu entwickeln. Es kommt also zum einen nicht nur auf Deine Talente und Stärken an, sondern auch auf die „optimalen“ Rahmenbedingungen. Und zum anderen auf die ständige Entwicklung, Anpassung und Erweiterung Deines Wirk- und Einflussbereiches. Spätestens an dieser Stelle kommt der Life-Design-Prozess ins Spiel. Mehr dazu findest Du in meinem Blogartikel „Mit Life Design zu mehr Glück und Erfüllung“.
Wenn Du an dem Punkt stehst, „Endlich mehr mein Leben leben – jetzt oder nie“, dann vereinbare gern ein erstes Kennenlerngespräch (hier klicken), um herauszufinden, ob und wie ich Dir auf diesem Weg ein Stück zur Seite stehen kann. Ich freue mich auf Deine Geschichte.